3 Min. Lesezeit
TikTok-Bann: Schuss gegen China oder Schuss ins eigene Knie?
Nicole
:
15.01.2025 10:00:00

Chancen und Herausforderungen eines möglichen TikTok-Banns in den USA
Die Debatte um einen möglichen TikTok-Bann in den USA hat eine neue Dimension erreicht. Der Oberste Gerichtshof der USA neigt offenbar dazu, den Weg für ein Gesetz freizumachen, das entweder den Verkauf der Plattform durch ihren chinesischen Mutterkonzern ByteDance oder eine vollständige Abschaltung erzwingen würde. Die Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen für Nutzer, Unternehmen und die gesamte digitale Landschaft. Doch welche Chancen und Risiken birgt diese Entwicklung?
Politische und rechtliche Hintergründe
TikTok steht seit Jahren im Zentrum geopolitischer Spannungen. Die Biden-Administration hat das Thema „Nationale Sicherheit“ ins Zentrum der Debatte gerückt und ByteDance vorgeworfen, Nutzerdaten mit der chinesischen Regierung zu teilen – ein Vorwurf, den das Unternehmen stets bestritten hat (BBC, NBC News).
Laut CNN wurde die Frage, ob das Gesetz die Meinungsfreiheit nach dem Ersten Verfassungszusatz verletzt, intensiv diskutiert. Trotz Bedenken scheint der Oberste Gerichtshof geneigt, den Bann zu unterstützen (CNN).
Ein neuer Spieler in der Debatte: Elon Musk als potenzieller Käufer
Die Diskussion um TikTok hat mit Berichten über eine mögliche Übernahme des US-Geschäfts durch Elon Musk eine überraschende Wendung genommen (tagesschau). Laut US-Medien erwägt die chinesische Regierung, TikTok US an Musk zu verkaufen, um eine drohende Schließung in den USA abzuwenden. Berichten zufolge könnte Musks Plattform X, ehemals Twitter, die Kontrolle über TikTok US übernehmen und die Dienste gemeinsam betreiben.
Diese Option wurde laut Bloomberg bereits in Peking diskutiert. Musk, der für seine engen Geschäftsbeziehungen zu Peking bekannt ist, könnte für ByteDance eine strategisch günstige Lösung darstellen.
Ein solcher Schritt würde die geopolitische und wirtschaftliche Dynamik der Plattform grundlegend verändern. Eine Übernahme durch Musk könnte TikTok US vor einem Bann retten und gleichzeitig die Sicherheitsbedenken der US-Regierung entschärfen, indem die Datenkontrolle unter einem US-Unternehmen liegt. Allerdings bleiben Fragen offen: Würden die Nutzer Elon Musk als Verwalter ihrer Daten akzeptieren? Und wie würde sich eine solche Übernahme auf die Marktstruktur auswirken?
Stimmen aus der amerikanischen Bevölkerung
Eine Umfrage des Pew Research Center zeigt, dass die Meinungen der amerikanischen Nutzer zum TikTok-Bann stark gespalten sind. Laut der im März 2023 veröffentlichten Umfrage befürwortet die Hälfte der Amerikaner ein Verbot von TikTok durch die US-Regierung, während 22% die Idee ablehnen und 28% unsicher sind. Diese Ergebnisse wurden kurz vor und nach der Aussage von TikTok-CEO Shou Chew vor dem Kongress erhoben, was die Herausforderungen unterstreicht, mit denen das Unternehmen bei der Überzeugung der Öffentlichkeit konfrontiert ist.
Interessant sind die Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Während 46% der 18- bis 29-Jährigen ein Verbot ablehnen, liegt dieser Anteil bei den 50- bis 64-Jährigen bei nur 15% und bei den über 65-Jährigen sogar bei lediglich 4%. Auch die Nutzung der Plattform spielt eine Rolle: 56% der TikTok-Nutzer sprechen sich gegen ein Verbot aus, verglichen mit nur 11% derjenigen, die TikTok nicht nutzen. Bemerkenswert ist, dass 19% der TikTok-Nutzer trotz ihrer Nutzung ein Verbot unterstützen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Wissen über die Verbindung von TikTok zu China. Personen, die sich dieser Verbindung bewusst sind, befürworten ein Verbot doppelt so häufig (60%) wie diejenigen, die diese Verbindung nicht kennen (27%).
Quelle: CNN Business
Chancen eines TikTok-Banns
-
Stärkung der nationalen Sicherheit: Befürworter argumentieren, dass ein Bann die Kontrolle über Nutzerdaten verbessert und potenzielle Sicherheitsrisiken durch ausländische Einflussnahme minimiert (Mobile World Live).
-
Förderung nationaler Alternativen: Ein Bann könnte dazu führen, dass US-amerikanische Plattformen wie Instagram Reels oder YouTube Shorts stärker genutzt werden. Das würde nicht nur die heimische Wirtschaft stärken, sondern auch neue Möglichkeiten für Entwickler und Unternehmen schaffen (Variety).
-
Sicherstellung fairer Wettbewerbsbedingungen: Kritiker von TikTok argumentieren, dass die Plattform aufgrund ihrer Verbindung zu ByteDance Wettbewerbsvorteile genießt, die anderen Anbietern nicht zur Verfügung stehen. Ein Bann könnte gleiche Bedingungen schaffen.
-
Einschränkung der Meinungsfreiheit: Viele Nutzer betrachten TikTok als wichtige Plattform zur Verbreitung von Inhalten und zur Teilnahme an gesellschaftlichen Diskussionen. Ein Bann würde Millionen von Menschen ihre Stimme nehmen (The Guardian).
-
Wirtschaftliche Einbußen: Unternehmen und Influencer, die TikTok als zentrale Plattform für Marketing und Vertrieb nutzen, würden massive finanzielle Verluste erleiden. TikTok hat sich zu einem Schlüsselinstrument für digitale Werbung entwickelt.
-
Technologische Isolation: Ein Bann könnte dazu führen, dass die USA technologisch isolierter werden, was langfristige Nachteile für die Innovationskraft des Landes bedeuten könnte (Law.com).
Fazit: Auswirkungen auf das Influencer Marketing
TikTok hat sich in den letzten Jahren als eine der einflussreichsten Plattformen für Influencer Marketing etabliert. Ein Bann würde nicht nur die Einnahmequellen von Influencern beeinträchtigen, sondern auch Unternehmen zwingen, ihre Marketingstrategien grundlegend zu überdenken. Plattformen wie Instagram und YouTube könnten an Bedeutung gewinnen, während kleinere Anbieter versuchen würden, die Lücke zu füllen. Dies würde die Landschaft des digitalen Marketings grundlegend verändern.
Ein TikTok-Bann in den USA würde weitreichende Konsequenzen haben. Während er Sicherheitsbedenken adressieren und heimische Alternativen fördern könnte, birgt er erhebliche Risiken für Meinungsfreiheit, Wirtschaft und Technologie. Die Zukunft des Influencer Marketings wäre davon besonders betroffen und würde neue Herausforderungen für alle Beteiligten schaffen.
In dieser sich schnell verändernden Umgebung ist es entscheidend, dass Unternehmen Zugang zu einer flexiblen und effektiven Lösung haben, um ihre Influencer Marketing-Strategien anzupassen. Unsere IROIN® Influencer Marketing Suite bietet genau das: eine umfassende Plattform, mit der Marken nicht nur nationale, sondern auch amerikanische Influencer:innen suchen und finden können. Mit leistungsstarken Suchfunktionen und einem vielfältigen Netzwerk von Influencern, das alle wichtigen Plattformen abdeckt, sind Unternehmen in der Lage, gezielt die richtigen Influencer:innen für ihre Kampagnen auszuwählen. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs wird nicht nur TikTok, sondern die gesamte digitale Welt nachhaltig beeinflussen – und mit unserer IROIN® Influencer Marketing Suite sind Marken bestens gerüstet, um in dieser neuen Realität erfolgreich zu agieren.
Willst du dein Influencer Marketing
auf ein neues Level heben?
Sprich mit unseren Experten, um mit IROIN® Creator zu finden, analysieren und deine Strategie auf Erfolg zu trimmen.