3 Min. Lesezeit
Influencer & Greenwashing: Der Schuss geht nach hinten los
Viktoria Kammeyer
:
24.04.2025 09:00:00

Der Greenwashing Bumerang
Die Luft wird dünner, die Pole schmelzen, und der Ruf nach einer nachhaltigeren Zukunft wird immer lauter. Kein Wunder, dass sich Marken im Glanz dieses grünen Lichts sonnen wollen. Doch Vorsicht: Wer hier nur eine Marketing-Masche fährt und mit Influencern einen falschen Eindruck erweckt, erlebt schnell ein böses Erwachen. Greenwashing im Influencer Marketing ist wie ein Kartenhaus - es mag kurzfristig beeindrucken, aber bei der kleinsten Windböe stürzt es in sich zusammen.
Die Illusion der grünen Idylle: Wenn Influencer zur Werbefläche für Schein-Nachhaltigkeit werden
Stell dir vor, dein liebster Influencer preist auf Instagram eine neue "eco friendly" Yogamatte. Sieht toll aus, klingt super. Aber dann recherchierst du und findest heraus, dass die Produktionsbedingungen alles andere als fair sind oder die Materialien umweltschädlich. Bäm! Das Vertrauen ist futsch. Genau das ist das Problem beim Greenwashing. Influencer, die eigentlich für ihre Authentizität geschätzt werden, werden zur Projektionsfläche für leere Versprechungen und heuchlerische Kampagnen.
Die Quittung ist nicht ohne: Satte 66 Prozent der Teilnehmer einer deutschen Umfrage sagten klipp und klar, dass sie einen Bogen um Firmen und Produkte machen, die beim Greenwashing erwischt wurden.
Ein Exkurs in die Klimaversprechen großer Konzerne gefällig? Oft heiße Luft, wie schon der "Corporate Climate Responsibility Monitor 2023" knallhart bewies. Die Studie nahm die "Netto-Null"- und "CO₂-Neutralitäts"-Bekundungen von 24 globalen Schwergewichten (IT, Auto, Lebensmittel und Co.) unter die Lupe - mit einem niederschmetternden Ergebnis: Nicht ein einziges Unternehmen war wirklich glaubwürdig. Statt der eigentlich nötigen 43 Prozent Emissionsreduktion bis 2030 peilen 22 von ihnen nur magere 15 bis 21 Prozent an. Die Taktik dahinter: Nebelkerzen in Form von unklaren Ankündigungen, geschönten Zahlen, ein entsprechendes Marketing und dubiosen CO₂-Deals. Das ist Greenwashing vom Feinsten. Doch was bedeutet das für Social Media, die Content Creator und das Influencer Marketing der Unternehmen?
Quellen:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1418567/umfrage/umfrage-in-deutschland-kundenmassnahmen-nach-greenwashing-fall-eines-unternehmens/
https://initiative-frosch.de/zeit-fuer-zahlen-greenwashing-die-grosse-oeko-luege/
Die knallharten Konsequenzen: Mehr als nur ein paar böse Kommentare
Greenwashing ist kein harmloser Marketing Fauxpas. Es zieht weitreichende Konsequenzen nach sich, die weit über einen negativen Kommentar unter einem Instagram Post hinausgehen:
- Ein Dolchstoß für die Glaubwürdigkeit: Influencer leben von ihrem Vertrauen. Wer sich für Greenwashing hergibt, riskiert seine gesamte Reputation und verliert seine Follower an authentischere Stimmen.
- Der Sturm der Entrüstung - Shitstorm als digitale Quittung: Das Internet ist gnadenlos. Aufgeflogenes Greenwashing führt schnell zu massiven Shitstorms, die sich wie ein Lauffeuer verbreiten und das Image von Marke und Influencer nachhaltig beschädigen.
- Image Desaster und Boykott-Aufrufe: Unternehmen, die auf Greenwashing setzen, riskieren einen massiven Imageschaden. Konsumenten fühlen sich betrogen und reagieren mit Boykott-Aufrufen und einer Abwendung von der Marke.
- Rechtliche Konsequenzen und Wettbewerbsnachteile: Gesetzgeber weltweit werden immer aufmerksamer, wenn es um irreführende Umweltaussagen geht. Hier drohen Abmahnungen, Klagen und empfindliche Strafen, die das Unternehmen teuer zu stehen kommen.
- Der Verlust der Zukunftsfähigkeit: Echte Nachhaltigkeit wird immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Wer auf Greenwashing setzt, verpasst nicht nur diesen Trend, sondern riskiert auch, langfristig den Anschluss zu verlieren.
Der Ausweg aus der Greenwashing-Falle: Authentizität als neuer Kompass
Dabei geht´s doch so viel besser! Marken können im Influencer Marketing im Bereich Nachhaltigkeit erfolgreich sein – wenn sie auf echte Authentizität setzen. Hier sind ein paar Strategien für eine glaubwürdige Zusammenarbeit:
- Influencer Matching mit Tiefgang: Geh´ über oberflächliche Kriterien hinaus. Analysiere die Werte, die Überzeugungen und den tatsächlichen Lebensstil des Influencers. Passt er wirklich zur nachhaltigen Ausrichtung deiner Marke? Gibt es frühere Äußerungen oder Handlungen, die im Widerspruch dazu stehen?
- Langfristige Partnerschaften mit Sinn: Kurzfristige Kampagnen wirken oft aufgesetzt. Investiere in langfristige Beziehungen zu Influencern, die deine nachhaltige Vision teilen und diese authentisch in ihren Alltag integrieren. Begleite sie auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und lasse sie die Fortschritte glaubwürdig kommunizieren.
- Narrative statt reiner Produktplatzierung: Ermutige Influencer, echte Geschichten über deine nachhaltigen Bemühungen zu erzählen. Wie sehen die Produktionsprozesse aus? Welche Herausforderungen gibt es? Welche positiven Auswirkungen hat dein Engagement? Authentische Geschichten berühren und überzeugen.
- Influencer als Botschafter für deine Werte: Beziehe Influencer aktiv in deine Nachhaltigkeitsinitiativen ein. Lass sie zum Beispiel deine Produktionsstätten besuchen, an Workshops teilnehmen oder sich an Umweltprojekten beteiligen. So werden sie zu glaubwürdigen Botschaftern deiner Werte.
- Transparenz als Fundament: Sei ehrlich über deine Stärken und Schwächen im Bereich Nachhaltigkeit. Kommuniziere offen, wo du stehst und welche Ziele du dir gesetzt hast. Nimm Kritik an und zeige, dass du bereit bist, dich kontinuierlich zu verbessern.
- Influencer als Multiplikatoren für Fakten: Wenn es um Klima-Themen geht, arbeite mit Influencern zusammen, die sich fundiert mit der Materie auseinandersetzen oder sich mit Experten austauschen. Vermeide reine Meinungsäußerungen und setzt stattdessen auf Fakten und wissenschaftlich fundierte Informationen. Unterstütze Influencer dabei, komplexe Zusammenhänge verständlich zu erklären.
- Die Vernetzung mit der Community: Fördere den Austausch zwischen Influencern, deiner Marke und der Community. Initiiere gemeinsame Aktionen, rufe zu nachhaltigem Handeln auf und schaffe eine Plattform für Diskussion und Engagement.
Echte Nachhaltigkeit gewinnt - auch im Influencer Marketing
Greenwashing ist eine Sackgasse. Authentizität und echtes Engagement für Nachhaltigkeit sind der Schlüssel zu langfristigem Erfolg im Influencer Marketing. Marken, die das verstanden haben und mit Influencern auf Augenhöhe zusammenarbeiten, können nicht nur ihr Image stärken, sondern auch einen wertvollen Beitrag zu einer besseren Zukunft leisten. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen, transparent zu sein und gemeinsam mit Influencern und Konsumenten eine nachhaltige Bewegung zu gestalten. Die Zeit des grünen Scheins ist vorbei - jetzt zählt der grüne Kern. Und der kann im Influencer Marketing eine immense Strahlkraft entwickeln.
Echte Nachhaltigkeit und authentische Influencer Kooperationen sind kein Zufall, sondern das Ergebnis einer bewussten Strategie. Softwarelösungen für Influencer Marketing wie IROIN® by Stellar Tech spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie Marken helfen, die passenden, authentischen Influencer zu finden und langfristige, glaubwürdige Kampagnen aufzubauen. Und Greenwashing wird auch direkt von Beginn an ausgeschlossen. Eigentlich gar nicht so schwierig, oder? ;)
Möchtest du im Influencer Marketing durchstarten?
Dann sprich mit unserem Experten-Team, um noch heute loszulegen!